„Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.“ Psalm 23.2
Liebe Leser,
wie viele (volle) Geldbeutel besitzen Sie? Wie viele Handtaschen? Wie viele Schuhe? Eines Tages fragt Jesus seine Leute: Als ich euch ausgesandt habe ohne Geldbeutel, ohne Tasche und ohne Schuhe, habt ihr je Mangel gehabt? Sie sprachen: Nein, keinen. (Lk. 22, 35)
Die Jünger Jesu machen eine geheimnisvolle Glaubenserfahrung. Ihr Leben an der Seite des guten Hirten Jesus ist reich geworden. Auch ohne dickes Bankkonto, ohne Marken-Handtasche, ohne ein paar Dutzend Schuhe. Ohne Status-Symbole. Diese Männer leben am absoluten Existenz-Minimum und sagen: wir hatten nie Mangel. Wir hatten alles, was wir brauchen. Erstaunlich!
Der Apostel Paulus kannte Entbehrungen. Im 2. Korintherbrief schildert er seinen Kritikern, was er als Christ durchmachen musste: „Ich bin öfter im Gefängnis gewesen und häufiger ausgepeitscht worden. Viele Male hatte ich den Tod vor Augen. Fünfmal habe ich von den Juden die neununddreißig Schläge erhalten. Dreimal wurde ich von den Römern mit Stöcken geschlagen, und einmal hat man mich gesteinigt. Dreimal habe ich Schiffbruch erlitten; einmal trieb ich sogar einen Tag und eine ganze Nacht hilflos auf dem Meer. Auf meinen vielen Reisen bin ich immer wieder in Gefahr geraten durch reißende Flüsse und durch Räuber. Ich wurde von meinem eigenen Volk bedroht ebenso wie von den Nichtjuden. In den Städten wurde ich verfolgt, in der Wüste und auf dem Meer bangte ich um mein Leben. Und wie oft wollten mich Leute verraten, die sich als Christen ausgaben! Mein Leben war voller Mühe und Plage, oftmals habe ich Nächte durchwacht. Ich kenne Hunger und Durst. Ich musste häufig ohne Essen auskommen und war schutzlos der Kälte ausgesetzt. Aber das ist noch längst nicht alles. Tag für Tag lässt mich die Sorge um alle Gemeinden nicht los.“ (2.Kor. 11, 23 – 28) Das war nicht Leben im Überfluss, im Wohlstand. Das waren Leidenszeiten. Das war ein Leben am Limit. Und dennoch ein Leben, das erfüllt war mit der Herrlichkeit Gottes.
Die „grüne Wiese“ und das „frische Wasser“ sind die innige Gemeinschaft mit Jesus Christus. Jesus Christus sagt: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nie mehr hungrig sein. Und wer mir vertraut, wird keinen Durst mehr haben.“ (Joh. 6, 34 f). Das hatten die Jünger Jesu und Paulus erlebt. Das dürfen wir heute auch erleben. Das Gottes Wort, das Brot des Lebens, macht jeden Tag reichlich satt.
Das Geheimnis der „saftigen Weiden“ und des „frischen Wassers“ liegt allein bei Jesus. Der gute Hirte „lagert“ und „führt“ diejenigen, die ihm nachfolgen. Er bringt den Menschen, der IHM nachfolgt wie ein Schaf seinem Hirten, zur inneren Ruhe, zum inneren Frieden. Wer sich von Jesus Christus leiten lässt, der wird keinen Mangel haben an Frieden für seine Seele. Dessen Seele verdurstet nie. Jesus Christus schenkt alles, was die Seele braucht. Es mögen Zeiten der äußeren Not kommen, es mögen schwere Zeiten kommen wie bei Paulus, doch der gute Hirte Jesus sorgt für uns.
Asaf war ein Mann, der in tiefster Not eine wunderbare Glaubenserfahrung gemacht hat. Im 73. Psalm, Verse 25 + 26, schreibt er: „Herr, wenn ich nur dich habe, bedeuten Himmel und Erde mir nichts. Selbst wenn meine Kräfte schwinden und ich umkomme, so bist du, Gott, doch allezeit meine Stärke – ja, du bist alles, was ich brauche!“
Herr, mein Gott, du bist alles, was ich brauche! Ich wünsche Ihnen diesen Blick auf das, worauf es wirklich ankommt. Es ist ein Leben im Vertrauen auf Jesus Christus. Ich wünsche Ihnen, dass Sie jeden Augenblick auf Jesus Christus, den guten Hirten, schauen und darauf vertrauen, dass er Sie gut führt und Ihre Bedürfnisse kennt. Auch wenn Sie vielleicht im Augenblick einen Mangel haben an Wohlstand, an Sicherheit, an Gesundheit. Bleiben Sie an seiner Hand! Wie David, wie Paulus, wie Asaf. Bleiben Sie gesegnet und behütet in diesen schweren Zeiten.