1.Dezember 2025
Matthäus-Evangelium Kap. 1, 18 – 21
Josef hört auf Gott
Und so wurde Jesus Christus geboren: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt. Aber noch vor ihrer Hochzeit wurde sie, die noch Jungfrau war, schwanger durch den Heiligen Geist. Josef, ihr Verlobter, war ein aufrechter Mann. Um sie nicht der öffentlichen Schande preiszugeben, beschloss er, die Verlobung in aller Stille zu lösen. Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm im Traum ein Engel des Herrn. »Josef, Sohn Davids«, sagte der Engel, »zögere nicht, Maria zu heiraten. Denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn zur Welt bringen. Du sollst ihm den Namen Jesus geben, denn er wird sein Volk von allen Sünden befreien.«
Liebe Leserin, lieber Leser,
was wäre Weihnachten ohne Josef!? Undenkbar! Natürlich ist Jesus, der Messias, die wichtigste Person. Und seine Mutter Maria ist sehr wichtig. Die Engel sind auch sehr wichtig, und natürlich auch die Hirten auf dem Felde bei den Schafen. Und irgendwie ist auch Josef wichtig. Er gehört zu Gottes Plan dazu.
Martin Schongauer, ein bedeutender Künstler seiner Zeit (1450 – 1491), hat die Krippenszene gemalt, die auf Briefmarke abgebildet ist (Deutsche Post). Der Künstler stellte in dieser Szene diesen stillen Josef an den Rand des Geschehens. Ochse und Esel sind Jesus näher als Josef.
Auf den ersten Blick wirkt Josef fast unbeteiligt auf mich. Ich sehe, wie seine Hände im Schoß ruhen. Josef steht einfach da und beobachtet Maria und Jesus. Er wirkt auf mich wie ein Mann unserer Tage, der gelangweilt auf den Bus wartet und dabei eine Frau mit Kind beobachtet.
Sicher wollte der Künstler aber etwas ganz anderes ausdrücken. Vielleicht sagt er uns: seht Josef an, er ruht in sich selbst. Er hat erlebt, wie die Prophezeiung des Engels in Erfüllung gegangen war. Er hatte Gott vollkommen vertraut und ist den neuen Lebensweg mit Gottes Hilfe gegangen.
Gott hatte Josefs Lebenspläne von einem Tag auf den anderen völlig verändert. Gott hatte ihn nicht mal um seine Zustimmung gebeten. Doch Josef, der Zimmermann, hatte alles gemacht, was Gott forderte! Dieser Josef war ein mutiger Mann, der Gott gehorchte. Kein Mann der großen Worte, sondern ein Mann, der tut, was Gott sagt. Nun wartet er an der Krippe gelassen und voller Vertrauen auf alles, was Gott noch tun wird mit Jesus, mit seiner Frau Maria und mit ihm.
Für viele Menschen ist die Adventszeit eine unruhige Zeit. Eine Zeit voller Hektik. Die Weihnachtstage wollen vorbereitet werden. Geschenke sind zu kaufen. Reisen werden geplant. Verwandte und Freunde kommen zu Besuch. - Wie wäre es, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und wie Josef den Blick intensiv auf Jesus zu richten? Einfach in der Adventszeit auch mal die Hände in den Schoß legen und nichts tun. Nicht länger vom Weihnachtsstress getrieben zu werden. Den Weg suchen in die Kontemplation. Verweilen an der Krippe Jesu. Schauen auf den Retter und Erlöser der Welt. Bereit werden für Gottes neue Wege, die ER uns führen will.
Ich wünsche Ihnen Adventstage, die mehr von der Anbetung Gottes erfüllt sind und weniger vom vorweihnachtlichem Stress. Ich wünsche Ihnen Zeit für sich selbst. Ich wünsche Ihnen Zeit für die Begegnung mit Gott. Möge tiefer Friede Ihr Herz erfüllen. Mögen Sie zur inneren Ruhe kommen.
Vielen Dank, dass Sie mich besucht und mir zugehört haben. Ich freue mich, wenn Sie mich bei der nächsten Kurzpredigt am 15. Dezember 2025 besuchen.
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