15.November 2025
Lukas-Evangelium Kap. 6, 27 - 31
Sei eine Friedenstaube!
Jesus Christus sagt in seiner Predigt auf dem Feld (Lukas-Evangelium 6 27 – 31):
Aber ich sage euch, die ihr zuhört: Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen; segnet, die euch verfluchen; bittet für die, die euch beleidigen. Und wer dich auf die eine Backe schlägt, dem biete die andere auch dar; und wer dir den Mantel nimmt, dem verweigere auch den Rock nicht. Wer dich bittet, dem gib; und wer dir das Deine nimmt, von dem fordere es nicht zurück. Und wie ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, so tut ihnen auch!
Liebe Leserin, lieber Leser,
die deutsche EUROPA-Marke, die ich Ihnen heute zeige, wurde vom niederländischen Künstler Theo Kurpershoek (1914-1998) gestaltet. Viele kleine Vögel bilden eine große Taube. Ein wunderbares Bild.
Bei Vogelschwärmen gibt es die sogenannte Schwarmintelligenz. Auch unter uns Menschen gibt es diese Fähigkeit, kollektiv Lösungen zu finden. Um Frieden untereinander und miteinander zu schaffen, scheint die Schwarmintelligenz aber nicht sehr ausgeprägt zu sein. Das war schon zu Zeiten des Apostel Paulus ein Defizit. Den Gemeinden in Galatien musste der Apostel schreiben (Brief an die Galater, Kap. 5, 15 nach GN-Bibel): „Wenn ihr einander wie wilde Tiere kratzt und beißt, dann passt nur auf, dass ihr euch nicht gegenseitig verschlingt!“ Das ist eine harte Kritik!
Aber auch die Gemeinde in Korinth kritisierte er wegen der Streitereien untereinander. Diese Christen trugen ihren Streit sogar vor weltlichen Gerichten aus. Paulus schreibt: Welch eine Schande! Und er ermahnt ganz im Sinne Jesu (1.Kor. 6, 7 GN): „Es ist schon schlimm genug, dass ihr überhaupt Prozesse gegeneinander führt. Warum lasst ihr euch nicht lieber Unrecht antun? Warum lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? Stattdessen tut ihr selbst Unrecht und übervorteilt andere, und das unter Brüdern und Schwestern!“
Mein Eindruck ist, dass es eine harte Arbeit ist, Frieden zu schaffen. Wer Frieden in der Familie, unter Nachbarn und in der christlichen Gemeinde will (von Frieden in der Welt rede ich erst gar nicht!), der muss aktiv etwas dafür tun. Da nützen Appelle nichts. ICH muss den ersten Schritt tun! Wenn ich Frieden will, muss ich in meinen Gedanken abrüsten. Ich muss zuerst lernen, defensiv zu denken. Für uns Christen beginnt es damit, auf Jesus zu hören. In seiner Predigt auf dem Feld sagte er: was ich sage gilt euch, die ihr zuhört! Jesus meinte nicht den fernen Kaiser in Rom, sondern Mütter und Väter, die Bauern, die Schafhirten, die vor ihm saßen und ihm zuhörten.
Der erste Schritt ist also Jesus zuhören und nicht Weghören! Der zweite Schritt zum Frieden ist, mit der Kraft des Heiligen Geistes seine Worte ernst zu nehmen und ihn bitten, selbst eine „kleine Friedenstaube“ zu werden. Zusammen mit vielen anderen kann daraus eine Friedensgemeinschaft entstehen, die etwas bewegt. Viele kleine Friedensmenschen können Großes tun!
Vielen Dank, dass Sie mich besucht und mir zugehört haben. Gott segne Sie an Geist, Seele und Leib. Er schenke Ihnen ein Herz voller Frieden. Er mache Sie zu einem Friedensboten. Ich freue mich, wenn Sie mich bei der nächsten Kurzpredigt am 1. Dezember 2025 besuchen.