1.Juni 2025

Johannes-Evangelium 10,9

Jesus, Tür zum Leben

 

Jesus Christus sagt: Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden und wird ein und aus gehen und Weide finden.

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

 

die Briefmarke aus der Schweiz zeigt einen freundlichen Briefträger in Uniform. Er bringt einer Frau einen Brief. Vielleicht ist die Dame mit der Schürze die Hausfrau? Oder wartet die Haushälterin in der Tür?

 

Von einer Tür spricht Jesus in einem seiner „Ich-bin-Worte“. Er meinte aber nicht eine Haustüre, sondern er sprach von der Tür zu einem Schafstall. Das verstanden die Leute damals sofort. Sie lebten in der Landwirtschaft. Sie hatten Schafe. Heute ist den meisten Menschen in Deutschland dieses Bild von den Schafen und dem Schafstall fremd. 

 

Die Menschen, die zu ihm gehören, vergleicht der gute Hirte Jesus mit seinen Schafen. Und für sie ist er diese Tür zum Stall, die Tür zu ihrem Zuhause. Jesus, der gute Hirte, sagt: Meine Schafe gehen durch diese Tür ein und aus. Drinnen sind sie geschützt vor Raubtieren, aber auch vor Dieben. Und draußen finden sie unter seinen Augen ihre Weideplätze. 

 

Jesus spricht in seinem Bild von Dieben und von Räubern. Vor ihnen schützt er seine Herde. Diebe und Räuber wollen die Schafe verführen. Sie sind keine guten Hirten. Sie sind schlechte, böse Hirten. Die schlechten Hirten kümmern sich nicht um verirrte, verstörte Menschen. Sie überlassen die Menschen sich selbst und lassen sie seelisch und geistlich zugrunde gehen. Die schlechten Hirten speisen die Menschen nur mit schönen Worten ab, hinter denen nichts steht. Sie halten große verführerische Reden und stellen sich als Wohltäter dar. Aber was sie sagen und tun, ist schlecht für Leib, Geist und Seele.

 

Jesus ist dagegen der gute Hirte, bei dem Menschen nicht nur Sicherheit und Geborgenheit finden, sondern auch Nahrung für die Seele im Überfluss. Seine Worte sind voll Kraft und Leben. Seine Worte sind voll Barmherzigkeit und Güte. Es sind Worte der Liebe und der Fürsorge. Sie heilen und befreien von Schuld und Sünde.

 

Auf der Briemarke hält der Postbote einen Brief in der Hand. Es könnte eine Rechnung sein, aber genauso gut auch ein Liebesbrief. Jesus, der gute Hirte, schickt uns keine Rechnungen, sondern jeden Tag seine Liebesbriefe. Denn er hat alle „Rechnungen“ für uns stellvertretend bezahlt (bitte lesen Sie Jesaja 53, 5). Wir sind frei von Schuld. 

 

Die Evangelien sind einzigartige Liebesbriefe Gottes an uns. Evangelium heißt übersetzt „Frohe Botschaft“ oder „Gute Nachricht“. Der gute Hirte Jesus möchte Ihnen jeden Tag seine frohe Botschaft von der Liebe Gottes sagen. Er meint es gut mit Ihnen und mir. Er steht vor unserer Herzenstür und bittet darum, dass wir ihm die Tür öffnen. Er bittet darum, dass wir seine Frohe Botschaft annehmen und den Liebesbrief öffnen. In Gottes Liebesbrief an uns steht zum Beispiel:

 

„Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes-Evangelium 3, 16

 

Wir stehen wie die Dame auf der Briefmarke in der Tür und müssen entscheiden, ob wir die Liebesbriefe Gottes an uns annehmen oder verweigern: „Annahme verweigert, zurück an Absender“. Aber wer würde einen Liebesbrief zurückschicken? Wer würde so etwas tun? Was mich betrifft: ich liebe Gottes Liebesbriefe an mich – und natürlich den Absender! Und Sie?

 

Vielen Dank, dass Sie mich besucht und mir zugehört haben. Gott schütze Sie an Geist, Seele und Leib. Der gute Hirte Jesus bewahre Sie mit seinem Frieden. Ich freue mich, wenn Sie mich bei der nächsten Kurzpredigt am 15.Juni 2025 wieder besuchen. 

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