1.November 2025
Psalm 63, 6 - 8
Nächtlicher Lobpreis
Ich juble dir zu und preise dich, ich bin glücklich und zufrieden wie bei einem festlichen Mahl.
Wenn ich in meinem Bett liege, denke ich über dich nach, die ganze Nacht sind meine Gedanken bei dir. Denn du hast mir immer geholfen; unter deinem Schutz bin ich geborgen, darum kann ich vor Freude singen.
Liebe Leserin, lieber Leser,
die heutige Briefmarke (Deutschland, 2009) zeigt einen wunderschönen Abendhimmel. Ich bin überzeugt, dass alle meine Leser, ganz gleich wo sie leben, einen solchen Abendhimmel schon gesehen und sich daran erfreut haben! Auch König David oder der Apostel Paulus sahen solche herrlichen Wolkengebilde am abendlichen Himmel.
Es fällt leicht, den Schöpfer des Himmels und der Erde zu loben, wenn man in Frieden leben und die Schönheit der Natur genießen kann. Aber wie ist es, wenn alles finster ist? Wer singt noch, wenn das Herz geplagt ist von Sorgen und Ängsten? Den nächtlichen Lobpreis aus Psalm 63 sang David, als er auf der Flucht vor König Saul war. Saul hasste David, er wollte ihn töten. David musste sich in der Wüste Juda verstecken, um seinen Verfolgern zu entkommen. Dennoch kann er auch in diesen Nächten Gott loben.
Von einem anderen nächtlichen Lobpreis hören wir beim Apostel Paulus und seinem Mitarbeiter Silas (Apostelgeschichte 16, 23 f). Die beiden Missionare werden mit falschen Anschuldigungen verhaftet, gefoltert und ins Gefängnis gebracht. Sie verbringen die Nacht in der Finsternis, die Füße in einem Holzblock gefesselt. Was machen die beiden Gottesmänner? Sie klagen nicht, sondern beten Gott an:
„Gegen Mitternacht beteten Paulus und Silas. Sie lobten Gott mit Liedern, und die übrigen Gefangenen hörten ihnen zu.“
Dieser Lobpreis öffnet den Himmel und die Gefängnistüren. Gott greift ein. Er beschenkt die Gefangenen und den Gefängnis-Aufseher mit Wundern.
Sein Weihnachtslied „Sieh nicht an, was du selber bist“ beendet der deutsche Theologe und Liederdichters Jochen Klepper (1903 – 1942) mit den Worten: „Nicht klagen sollst du: loben!“ Das Lied lenkt den Blick auf den Heiland Jesus Christus. Er ist der Retter und Erlöser von aller Schuld und Sünde. Wenn wir auf Jesus am Kreuz von Golgatha schauen, dann können wir Gott loben, auch in finsterer Nacht. Er hat den Himmel für uns geöffnet. Er schenkt Wunder, auch heute noch!
Vielen Dank, dass Sie mich besucht und mir zugehört haben. Gott segne Sie an Geist, Seele und Leib. Er schenke Ihnen ein Herz voller Lobpreis, auch in dunklen Nächten. Ich freue mich, wenn Sie mich bei der nächsten Kurzpredigt am 15. November 2025 besuchen.