1.Mai 2025
Johannes-Evangelium 6, 35
Jesus, Brot des Lebens
Jesus spricht: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.
Liebe Leser,
die heutige Briefmarke stammt aus Ungarn. Sie zeigt eine Mutter, die ihren drei Kindern Brot gibt. Anlass für diese Briefmarke war ein Kongress der FAO, der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Das FAO-Logo zeigt ein Weizenkorn mit dem lateinischen Leitwort „fiat panis“, d.h. „Es werde Brot“.
Die Bekämpfung des Hungers in dieser Welt ist eine riesige Herausforderung. Die Nachrichten berichten derzeit von einer großen Hungerkatastrophe im Sudan in Afrika. Dort sind mehr als drei Millionen Kinder mangelernährt. Es ist ein Gebot der Barmherzigkeit, durch staatliche Unterstützung und private Spenden diese Not zu lindern!
Mit seinem Bekenntnis „Ich bin das Brot des Lebens“ weitet Jesus Christus unseren Blick. Es geht ihm nicht nur um das tägliche Brot, wie wir es im Vaterunser erbitten. Es geht ihm nicht nur darum, dass wir (und auch die anderen!) jeden Tag satt werden können. Es geht ihm nicht nur darum, das zu haben, was Menschen für eine menschenwürdige Existenz brauchen. Dazu gehören Arbeit, Wohnung, Recht und Gerechtigkeit, Frieden und vieles mehr. Jesus Christus hat unsere Ewigkeit im Blick. Man kann satt und wohlgenährt in der Hölle landen. Im Gleichnis vom armen Lazarus macht das Jesus sehr deutlich (siehe Lukas-Evangelium Kap. 16, 19 ff.).
Im Vaterunser bitten wir um „unser tägliches Brot“. Täglich sollen wir darum bitten, weil wir jeden Tag Nahrung brauchen. Das gilt auch für das Brot des Lebens. Jesus will jeden Tag aufgenommen werden in unser Herz, in unsere Gedanken, in unser Tun und Lassen. Seine Liebe will uns am Morgen erfreuen und den ganzen Tag über begleiten. Seine Barmherzigkeit will uns auf Schritt und Tritt begleiten. Wir sollen Gutes tun, wo immer wir dazu Gelegenheit haben. Wir sollen das „tägliche Brot“ mit Notleidenden teilen, wo wir können!
Neulich las ich in einem sehr alten Buch eine sehr alte Geschichte. Ich möchte sie Ihnen noch kurz erzählen:
Ein Mann, er hieß Ernst, war auf einer Zugreise. Ernst war Evangelist und predigte in vielen Orten. Bei dieser Zugreise hatte er einen längeren Aufenthalt am Bahnhof einer Kleinstadt. Er beschloss, einen kurzen Stadtbummel zu machen. Plötzlich wurde er von einem jungen Mann angesprochen, der Ernst wiedererkannte. Der junge Mann erinnerte sich an einen Gottesdienst vor vielen Jahren, bei dem Ernst gepredigt hatte. Die beiden kamen ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass es dem jungen Mann sehr schlecht ging. Er war verzweifelt, denn er nagte am Hungertuch, wie wir sagen. Da gab ihm Ernst seinen ganzen Reiseproviant und dazu noch etwas Geld. Ernst schrieb, dass er für diese Begegnung sehr dankbar war.
Wer Jesus Christus, das Brot des Lebens, in sein Leben aufnimmt, der wird nicht nur um „unser tägliches Brot“ bitten, der wird es auch mit anderen teilen!
Herzlichen Dank, dass Sie mich besucht und mir zugehört haben. Gott segne Sie an Geist, Seele und Leib. Er schütze und bewahre Ihren Glauben an Jesus Christus. Der Friede Gottes sei mit Ihnen. Ich freue mich, wenn Sie mich bei der nächsten Kurzpredigt am 15.Mai 2025 besuchen.