1.Januar 2023
Du bist ein Gott, der mich sieht. 1.Mose 16, 13
Liebe Leser,
dieser Satz stammt von Hagar, einer Sklavin. Sie gehört dem kinderlosen Ehepaar Abraham und Sara. Beiden hatte Gott einen Sohn versprochen. Doch die beiden Alten verlieren mit der Zeit die Geduld und lösen das Problem selbst. Die Sklavin Hagar soll die Leihmutter für das lange ersehnte Kind werden. So wird Hagar schwanger und schaut nun stolz auf die kinderlose Sara herab. Die wehrt sich dagegen und demütigt ihre Sklavin. Die Demütigung ist so groß, dass die werdende Mutter verzweifelt in die Wüste flieht.
Bis dahin hat Gott zugeschaut. Aber jetzt greift er ein und schickt Hagar seinen Engel. Der Engel des HERRN frag Hagar: „Wo kommst du her? Wo willst du hin?“ Hagar sagt ehrlich: ich bin geflohen. Ich habe es nicht mehr ausgehalten, bei dieser Frau zu bleiben.
Der Engel des HERRN lobt Hagar nicht. Er bestätigt nicht ihr Verhalten. Im Gegenteil. Er schickt sie zurück. Gott mutet dieser leidenden, schwangeren Frau zu, zurückzukehren in die alten Lebensverhältnisse. Aber dabei bleibt es nicht. Er gibt ihr ein großartiges Versprechen: du wirst einen Sohn bekommen, der einmal unzählige Nachkommen haben wird. Sein Name soll Ismael sein.
In diesem Augenblick erkennt Hagar, dass Gott selbst zu ihr geredet hat. Hagar sieht nicht mehr ihr Elend, dieses Leben ohne Perspektive. Sie sieht mit dem Herzen, dass Gott sie nicht aus dem Blick verloren hat, sondern dass er sie sieht. Er hat sie die ganze Zeit gesehen, auch wenn sie das nicht wahrgenommen hat. Gott sieht sie und er liebt sie!
Mir macht diese Geschichte von Hagar großen Mut. Wie Hagar darf auch ich wissen: Gott sieht mich. Gott sieht, wo ich lebe und wie ich lebe. Gott sieht, worunter ich leide. Gott sieht die Konflikte und Beziehungskrisen, in denen ich stecke. Gott sieht mich auch dann, wenn ich ihn aus den Augen verliere. Er sieht mich und er liebt mich.
Aber Gott sieht mich nicht nur, sondern er hat auch großartige Verheißungen für mein Leben. Ich will das verdeutlichen an Zachäus, diesem kleinen, reichen Mann. Seine Geschichte steht im 19.Kapitel des Lukas-Evangeliums. Zachäus ist neugierig. Er will unbedingt Jesus sehen, der nach Jericho kommt. Doch die Menschenmassen übersehen diesen kleinen Mann. Sie mögen ihn nicht. Er ist korrupt und bereichert sich an den Armen. So steigt er auf einen Maulbeerbaum und wartet in den Ästen, bis Jesus mit seinen Jüngern vorbei kommt.
Als Jesus durch die Straße von Jericho zieht, hat er viele Zuschauer am Wegesrand. Alle gaffen ihn an. Doch ausgerechnet bei dem Maulbeerbaum macht Jesus Halt, schaut zu Zachäus hoch und fordert ihn auf, herunter zu steigen. Jesus sagt: Zachäus, ich möchte dich besuchen! Lass uns zusammen essen!
Das hat das Leben dieses Mannes total verändert. Zachäus nimmt Jesus nicht nur bei sich zuhause auf, sondern auch begeistert in seinem Leben. Ich bin sicher, dass Zächaus seinen Freunden erzählte: Jesus, der Messias, hat mich gesehen. Er wird mein Freund.
Vor uns allen liegt ein neues Jahr. Was wird uns erwarten? Probleme am Arbeitsplatz oder in der Familie? Vielleicht wie bei Hagar eine Flucht aus einer Beziehungskrise? Vielleicht fühlen Sie sich wie Zachäus: klein und von anderen Menschen an den Rand gedrängt.
Lassen Sie sich ermutigen durch das Bibelwort für dieses Jahr: „Du bist ein Gott, der mich sieht.“ Gott sieht Sie, wie er Hagar und Zachäus gesehen hat. Er sieht Sie, weil er Sie bedingungslos liebt. Er sucht das Gespräch mit Ihnen, wie er mit Hagar und Zachäus gesprochen hat. Er spricht durch sein Wort. Die Bibel ist Gottes Wort.
Gott hat einen Plan für Ihr Leben. Lassen Sie doch bitte die Frage zu, die Gott an Hagar gestellt hat: „Wo kommst du her? Wo willst du hin“? Die Antwort auf diese zwei Fragen kann eine wichtige Weichenstellung sein für das kommende Jahr. Ich wünsche Ihnen, dass Sie Antworten finden und zuversichtlich in das neue Jahr hinein gehen. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf Jesus Christus schauen. Er sieht Sie und liebt Sie.
Danke, dass Sie mir zugehört haben. Gott segne Sie an Geist, Seele und Leib. Herzliche Einladung zur nächsten Kurz-Predigt am 15. Januar. Bis dahin: Seien Sie Gottes Liebe anbefohlen.