12.November 2023

 

Von David. Der HERR ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Kraft; vor wem sollte mir grauen? Psalm 27, 1

 

Liebe Leser,

 

die heutige Briefmarke erinnert an den deutschen Theologen Dietrich Bonhoeffer, der am 9.April 1945 von den Nazis hingerichtet wurde. Bonhoeffer war kein „Schreibtisch-Theologe“, sondern er lebte seinen Glauben authentisch. Aus der persönlichen Bibelmeditation zog er Kraft. Gebet und Beichte, die Ethik der Bergpredigt und das Bekenntnis zum Pazifismus gehörten zu seinem Bekenntnis. Das machte ihn zu einem gefährlichen Gegner der Nazi-Diktatur.

 

Bonhoeffer musste durch die Nazi-Tyrannei viel durchleiden. Eines seiner bekanntesten Gebete ist dieses:

 

Gott, zu dir rufe ich! In mir ist es finster, aber bei dir ist das Licht; ich bin einsam, aber du verlässt mich nicht; ich bin kleinmütig, aber bei dir ist die Hilfe; ich bin unruhig, aber bei dir ist der Friede; in mir ist Bitterkeit, aber bei dir ist die Geduld: ich verstehe deine Wege nicht, aber du weißt den Weg für mich.

 

Im 27.Psalm ermutigt uns David, auch in den dunkelsten Lebensabschnitten ganz auf Gott zu vertrauen. Wenn uns schlaflose Nächte quälen, wenn wir müde und kraftlos in den Tag starten, dann sollen wir wie David oder Dietrich Bonhoeffer die Gegenwart Gottes suchen.

 

David gibt in diesem Psalm eine wichtige Glaubenserfahrung weiter. Sie half ihm, als er von Angst überfallen wurde. Er zeigt uns, was ihm geholfen hat, als alles um ihn herum nur noch dunkel und bedrohlich erschien. Er sagt: Gott selbst ist mein Licht und mein Heil, er ist meines Lebens Kraft, vor wem also sollte ich mich fürchten?

 

Er sagt: Gott IST mein Licht, er IST mein Heil. Sein Glaube, sein Vertrauen in den lebendigen Gott machen ihm Mut. Jesus Christus sagt uns: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben (Joh. 8, 12).

 

Wir sind also eingeladen, Jesus Christus, das Licht der Welt, in unser Leben hineinzulassen. Dieses Licht will unsere Seele hell machen, will düstere Gedanken überwinden und will uns auch mit seiner Wärme wieder Geborgenheit schenken. Dieses göttliche Licht macht nicht nur hell, sondern strahlt auch Geborgenheit aus. Es schenkt uns seine verschwenderische Liebe, die unser Herz erwärmt. – Jesus, das Licht Gottes, schenkt uns Trost, Hoffnung, Gelassenheit, inneren Frieden.

 

David schließt sein Gebet mit einem Trostwort ab (Vers 14): „Harre des HERRN! Sei getrost und unverzagt und harre des HERRN!“ Da wird nicht ein frommer Zuckerguss über die vielen leidvollen Lebenserfahrungen gegossen, sondern hier leuchtet die Gewissheit: es lohnt sich, in allen Schwierigkeiten auf Gott zu hoffen. Es ist gut, Jesus Christus in das Leben hinein zu lassen, IHM das Herz zu öffnen. Damit wir durch Gottes Geist wieder klare Gedanken und einen klaren Kopf bekommen. Jesus, das Licht für unsere Welt, kann jedes eiskalt gewordene Herz wieder erwärmen, zu neuem Leben erwecken und mit Freude und Trost erfüllen.

 

Ich wünsche Ihnen ein von Gottes Liebe und Licht durchflutetes und erfülltes Herz. Ich wünsche Ihnen inmitten dieser unfriedlichen Welt ein mit Gottes Friede erfülltes Herz! 

 

Herzlichen Dank, dass Sie mir zugehört haben. Ich lade Sie sehr herzlich ein zur nächsten Andacht mit Briefmarken am 1.Dezember. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes Segen und Bewahrung an Geist, Seele und Leib durch unseren Herrn Jesus Christus.

Druckversion | Sitemap
© 2023 Hans-Peter Nann