15. Juli 2023

 

Psalm 23, 3

 

1 Der gute Hirte. Ein Psalm Davids. Der HERR ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 

2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 

3 Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 
4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 

6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des HERRN immerdar.

 

Liebe Leser,

 

die heutigen Briefmarken zeigen, durch welche finsteren Lebenstäler manche Menschen gehen müssen. Die linke Briefmarke zeigt, wie wichtig die Krebs-Vorsorge ist. Die mittlere Briefmarke zeigt symbolisch ein Kind, um das sich Eltern streiten. Und rechts wird an den Tod jener Soldaten erinnert, die in den beiden Weltkriegen sterben mussten. 

 

Eine Krebserkrankung, zerrüttete Ehen und traumatisierte Kinder oder der (gewaltsame) Tod eines geliebten Menschen verwandeln den Lebensweg schlagartig in eine Finsternis. David spricht vom „Tal des Todesschattens“. Eine undurchdringliche Finsternis legt sich auf die Seele und auf die Gedanken. 

 

Auf die Frage „Warum?“ gibt David keine Antwort. Er teilt mit dem Leser in wenigen Worten seine Erfahrung, dass solche dunklen Wegstrecken auch zu einem Leben mit Gott gehören können. Gott hatte David nicht verschont vor diesen bitteren Erfahrungen. Zu allen Zeiten mussten Menschen immer wieder durch solche „finsteren Täler“, durch leidvolle Lebensphasen. 

 

Dennoch bleibt David bleibt zuversichtlich. Er fürchtet sich nicht vor dem Unheil, weil der gute Hirte bei ihm bleibt. Auch wenn er den Hirten in der Dunkelheit nicht mehr richtig sehen kann, so spürt er „Stecken und Stab“ ganz nah bei sich. Das tröstet ihn. 

 

Ich erinnere mich an eine Lebenssituation, in der ich nur noch das Vaterunser beten konnte. Mehr Worte fand ich nicht mehr. Da wurde dieses Gebet zu meinem „Stecken und Stab“, die mich trösteten. In tiefster Not kann der Schrei „Herr, hilf mir!“ zum Stecken und Stab werden, an den ich mich klammere. So schrie Petrus, als er am Ertrinken war (Matthäus-Evangelium 14, 30). So schrie die Mutter, deren Tochter böse geplagt wurde (Matthäus-Evangelium Kap. 15, 21 f). Beiden hat der gute Hirte Jesus geholfen. Niemals wurde jemand enttäuscht, der mit seiner Not zu Jesus Christus kam.

 

Alle Finsternis will Jesus Christus mit seinem Licht durchdringen. Er sagt (Johannes-Evangelium Kap. 8, 12): „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Dieses Licht begleitet uns im Leben und auch im Sterben. Jemand sagte: „Man kann nie tiefer fallen als in die Hände Gottes.“

 

Wenn Sie in großer Not sind, dann vertrauen Sie bitte Jesus Christus. Er hört Ihr Seufzen. Er sieht Ihre Tränen. Er kennt Ihr Leid. Ich wünsche Ihnen, dass Sie seinen Trost erfahren dürfen. Der Apostel Paulus erinnert uns daran, dass der Tod nicht das letzte Wort hat (2.Timotheusbrief 1, 10): „Unser Heilands Christus Jesus hat dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium.“

 

Ich wünsche Ihnen, dass unser Heiland Jesus Ihr Herz mit seiner Wärme erfüllt. Gott segne Sie! Er schenke Ihnen seinen Frieden.

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