1.Juni 2024
Ps. 127, 1
Von Salomo, ein Wallfahrtslied. Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Wenn der HERR nicht die Stadt behütet, so wacht der Wächter umsonst.
Liebe Leser,
die heutige Briefmarke aus Deutschland zeigt fröhliche Kinder, die spielend ein Haus bauen. Am rechten Rand steht „Kinder gehören dazu“. Gemeint ist, dass Kinder zum Leben ganz selbstverständlich dazu gehören. Denn unsere Kinder bauen unsere zukünftige Gesellschaft. Wie unsere Gesellschaft „morgen“ aussehen wird, das entscheiden unsere Kinder. Die Kinder von heute werden das Gesicht der Gesellschaft von morgen prägen.
Das ist nichts Neues. Schon Salomo, der Sohn König Davids, kannte diesen Grundsatz. Er hat das selbst erlebt. Sein Vater David wollte Gott ein Haus bauen. Aber Gott sagte dazu ganz klar „Nein!“. Gott sagte David: Du hast viel Blut vergossen und Kriege geführt. Darum darfst du mir kein Haus bauen. An deinen Händen klebt Blut. Aber dein Sohn Salomo soll mir ein Haus bauen. Er ist ein Mann des Friedens. (Sie können diese Geschichte nachlesen in 1.Chronik 22). Deshalb baute Salomo nach dem Tod seines Vaters David für Gott den Tempel. David durfte den Tempelplatz finden, aber erst sein Sohn Salomo durfte den Tempel bauen.
Salomo war ein weiser Mensch. Seine Erkenntnis ist: „Wenn der HERR nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Diese Wahrheit wird oft vergessen. Sehr oft machen Menschen Pläne nach ihren Ideen und versuchen, sie mit viel Energie in die Tat umzusetzen. Das kann durchaus kurzfristig zum Erfolg führen, aber auch zu Fehlschlägen und Sorgen.
Christen bitten zu Recht, Gott möge ihre Pläne segnen. Aber nicht erst am Ende aller Pläne und Ideen, sondern bevor sie mit der Arbeit beginnen. Wir sollten, wie wir es im Vaterunser erbitten, zuerst nach Gottes Willen fragen. Wir sollen unsere Pläne und Wünsche zuerst in Gottes Hand legen und warten, ob er dazu sein JA dazu gibt. Er wird antworten, wenn wir fragen.
Zu Davids Hausbau sagte Gott ganz klar „nein“. Aber Salomo wurde beauftragt, die väterlichen Pläne zu verwirklichen. Gott segnete den Bau des Tempels. Das war Gottes Plan. Gott hatte Salomo und nicht David beauftragt, für ihn ein Haus zu bauen. Salomo tat dies dann mit großem Eifer. Gottes Plan erfüllte sich durch Salomo.
Salomos Wallfahrtslied, der 127. Psalm, beginnt mit diesem nachdenklichen Satz. Vor einiger Zeit konnte ich diese biblische Weisheit sogar bei einem Spaziergang in einem mittelalterlichen Städtchen entdecken. An einem schönen Fachwerkhaus standen diese alten Worte:
„Wo Gott zum Haus nicht gibt sein Gunst, da arbeit jedermann umsonst. Die Furcht des Herrn gibt reichen Frieden und Heil.“
Ich dachte: das ist eine kurze, aber wichtige Predigt an einer Hauswand. Alle, die an diesem Haus vorbei gehen und diese Sätze lesen, sollten darüber nachdenken. Wenn wir unser Lebens-Haus mit Gott bauen, dann sind wir gesegnete Leute. Wenn wir Gott heute entscheiden lassen, wie unser „morgen“ aussehen soll, dann sind wir gesegnete Leute. Gott wird uns in seiner Güte das geben, was wir zum Bauen unseres Lebens- und Glaubens-Hauses benötigen. Wir dürfen dann auch erfahren, was Salomos Vater David im 23.Psalm sagte:
„Der Herr ist mein Hirte! Mir wird nichts mangeln.“
Herzlichen Dank, dass Sie mir zugehört haben. Zur nächsten Andacht am 15.Juni lade ich Sie sehr herzlich ein. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes Segen und Bewahrung an Geist, Seele und Leib durch unseren Herrn Jesus Christus.