15.Mai 2024

 

Lukas-Evangelium Kap. 11 Vers 10 - 13

 

Jesus Christus spricht: Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan. Wo bittet unter euch ein Sohn den Vater um einen Fisch, und der gibt ihm statt des Fisches eine Schlange? Oder gibt ihm, wenn er um ein Ei bittet, einen Skorpion? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater im Himmel den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

 

Liebe Leser,

 

die Briefmarke, die ich Ihnen heute zeigen möchte, stammt aus dem westafrikanischen Ghana und zeigt einen Skorpion. Ghana ist reich an tropischen Pflanzen und Tieren. Im warmen Klima leben auch Skorpione. Welcher Skorpion auf der Briefmarke abgebildet ist, weiß ich nicht. Ich las, dass der afrikanische Riesenskorpion Pandinius imperator bis zu 25 cm groß wird und zu den geschützten Tieren zählt. 

 

Bei uns in Deutschland kommen keine Skorpione vor. Ganz anders muss das damals in Israel gewesen sein, als Jesu unterwegs war. Diese Spinnentiere müssen sie weit verbreitet gewesen sein, denn Jesus erwähnt sie zweimal. Seinen Jüngern sagt er einen besonderen Schutz vor diesen Tieren zu (Lukas-Evangelium 10, 19): 

 

„Ich habe euch die Vollmacht gegeben, auf Schlangen und Skorpione zu treten und die Gewalt des Feindes zu brechen. Nichts wird euch schaden.“ 

 

Ich denke, das war eine sehr fürsorgliche Zusage. Da viele Menschen damals barfuß oder mit leichten Schuhen unterwegs waren, konnten sie versehentlich auch auf kleine Skorpione treten. Jesus sagt seinen Jüngern zu, dass sie bei der Verkündigung des Evangeliums unter seinem besonderen Schutz stehen. Wer das Evangelium von der Liebe Gottes weitergibt, soll also ganz besonders unter Gottes Schutz stehen.

 

In einem weiteren Gespräch lehrt Jesus seine Jünger, wie liebevoll der Vater im Himmel unsere Gebete erhört. Jesus lehrt die Jünger das Vaterunser und fordert dann dazu auf, alles von Gott zu erbitten! Dazu gebraucht er einen Vergleich mit Schlangen und Skorpionen. Warum das?

 

Ich denke, jeder Mensch kannte damals diese Tiere aus seinem Alltag. Schlangen und Skorpione wird man immer wieder begegnet sein. Vielleicht so ähnlich, wie es bei uns Spatzen und Amseln gibt. In diese Alltagserfahrungen sagt Jesus: Niemals gibt der Vater im Himmel etwas, was uns schaden würde. der Vater im Himmel gibt seinen Kindern nur Gutes und niemals etwas Schlechtes. Jesus sagt: Wenn ein Kind hungrig ist und den Vater (oder die Mutter) um Essen bittet, geben die Eltern niemals etwas, was ihrem Kind schaden würde. Kein vernünftiger Mensch auf dieser Welt gibt seinem Kind einen giftigen Skorpion, wenn es um ein Ei bittet. So etwas absurdes gibt es nicht! 

 

Wir sollen also Gott um alles bitten! Das Vaterunser ist uns dabei eine Richtlinie. Am liebsten hat es Gott aber, wenn wir um seinen Heiligen Geist bitten. Am allerliebsten gibt uns Gott den Heiligen Geist, wenn wir ihn darum bitten. Denn der Heilige Geist ist die wichtigste Gabe, die wir Christen brauchen für unser Heil und für unseren Dienst (siehe Paulus im Brief an die Römer, Kap. 8, 9).

 

Die „Schlangen und Skorpione“, die das Leben vergiften, das sind „Unzucht, Verdorbenheit und Ausschweifung, Götzenanbetung und magische Praktiken, Feindschaft, Streit und Rivalität, Wutausbrüche, Intrigen, Uneinigkeit und Spaltungen, Neid, Trunk- und Fresssucht und noch vieles dergleichen“ (so schreibt es der Apostel Paulus im Brief an die Galater 5, 19 – 21). 

 

Ich möchte Sie ermutigen, neben der Bitte um das tägliche Brot auch um die Gabe des Heiligen Geistes zu bitten. Jesus Christus ermutigt uns ausdrücklich dazu! Diese Gabe ist „geistliches Brot“, ist Lebens-Brot. Denn wo Gottes Geist ist, da ist „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit“ (Brief an die Galater 5, 22). Welch ein unvorstellbar großes Geschenk, mit dem uns der Vater im Himmel beglücken will. 

 

Herzlichen Dank, dass Sie mir zugehört haben. Zur nächsten Andacht am 1.Juni lade ich Sie sehr herzlich ein. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes Segen und Bewahrung an Geist, Seele und Leib durch unseren Herrn Jesus Christus.

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