15.Sept. 2023

 

Liebe Leser,

 

hatten Sie die Möglichkeit, die Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Budapest zu sehen? Vom 19. bis 27. August zeigten Sportler aus aller Welt ihr Können. Es hat mich begeistert, wie diese Athletinnen und Athleten gekämpft haben. 

 

Von diesem Sportfest besitze ich keine Briefmarke. Ich möchte Ihnen stattdessen eine italienische Briefmarke von den Olympischen Spielen in Peking im Jahr 2008 zeigen. Auf der linken Seite sind antike Wettkämpfer zu sehen. Rechts sind chinesische Sportler früherer Zeiten abgebildet.

 

Der Apostel Paulus kannte diese sportlichen Wettkämpfe. Den Christen in Korinth (Griechenland) schreibt er vom Wettrennen und vom Faustkampf.  Wahrscheinlich kannte er auch Diskuswerfen und Weitsprung. Für Paulus sind diese Wettkämpfe ein Vorbild im Glauben an Gott. Seinen Mitchristen schreibt er im 1. Korintherbrief 9, 24 – 27 (Neues-Leben-Übersetzung):

 

„Denkt daran, dass alle wie in einem Wettrennen laufen, aber nur einer den Siegespreis bekommt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis. So halte ich mir stets das Ziel vor Augen und laufe mit jedem Schritt darauf zu. Ich kämpfe wie ein Boxer, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt. Mit der eisernen Disziplin eines Athleten bezwinge ich meinen Körper, damit er mir gehorcht. Sonst müsste ich befürchten, dass ich zwar anderen gepredigt habe, mich danach aber womöglich selbst disqualifiziere.“ 

 

Damals gab es keine Goldmedaille für den Sieger, sondern einen Siegeskranz für den Kopf. Die Sieger wurden in ihrer Heimat als Helden verehrt. Sie waren privilegierte Leute. Aber es gab nur einen Sieger, keinen zweiten oder dritten Platz. Nur der Sieg zählte.

 

Warum vergleicht Paulus den Glauben an Gott mit einem Wettkampf? Ist Glaube eine Art Hochleistungssport? Geht es im Glauben überhaupt um Leistung? Nein, Paulus ging es nur darum, die gute Nachricht von der Liebe Gottes anderen Menschen zu bringen. Und das tat er leidenschaftlich mit Wort und Tat. Er verkündete leidenschaftlich das Evangelium von Jesus Christus. Dafür nahm er auch viele Entbehrungen auf sich. Das erforderte viel Disziplin. Um diese Disziplin geht es ihm, wenn er auf Wettkämpfe zu sprechen kommt.

 

Erfordert der Glaube an Jesus Christus auch von uns Disziplin? Ich meine: Ja. Ich will das mit einem Fünfkampf in fünf Glaubensdisziplinen vergleichen:

 

1.Gebets-Disziplin: bleibe ich jeden Tag im Gespräch mit Gott? Danke ich Gott? Bete ich für andere Menschen? Für meine Familie, meine Nachbarn, meine Gemeinde? In seinen Briefen bittet Paulus immer wieder, nicht nachzulassen mit Beten. Gott wartet darauf, dass wir mit ihm reden.

 

2.Beziehungs-Diszplin: bin ich bereit, anderen zu vergeben? Bin ich bereit zur Versöhnung? Was kann ich dazu beitragen, dass gestörte Beziehungen wieder in Ordnung kommen? Mache ich den Anfang oder warte ich nur darauf, dass Andere auf mich zukommt?

 

3.Gemeinde-Disziplin: Arbeite ich in meiner Gemeinde nach Kräften mit? Bin ich gerne in einem Team, das mich unterstützt und fördert? Oder lebe ich meinen Glauben lieber ganz allein für mich und nur so, wie es mir gerade gefällt?

 

4.Geld-Disziplin: Gehe ich verantwortlich mit meinem Geld um? Unterstütze ich meine Gemeinde oder andere christliche Werke und Organisationen finanziell, damit diese ihre Aufgaben erfüllen können?

 

5. Gaben-Disziplin: Arbeite ich ehrenamtlich in unserer Gesellschaft mit und stelle mein Wissen und mein Können der Allgemeinheit zur Verfügung? Wo und wie können andere Menschen von meinen Fähigkeiten profitieren? 

 

Es geht immer um einen Kampf gegen mich selbst. Einen Kampf gegen meine Bequemlichkeit, gegen meinen Egoismus, gegen mein Desinteresse. Ich möchte Sie ermutigen, diesen Kampf aufzunehmen. Jeder Tag bietet eine Chance zum Training.

 

Danke, dass Sie mir zugehört haben. Ich lade Sie herzlich ein zur nächsten Andacht mit Briefmarken am 1. Oktober. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes Segen und Bewahrung an Geist, Seele und Leib durch unseren Herrn Jesus Christus.

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