1.Juni 2023

 

Psalm 50, 15

Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.

 

Liebe Leser,

 

als ich ein Kind war, hatten meine Eltern noch kein Telefon. Später bekamen wir einen Telefonanschluss, den wir aber mit den Nachbarn teilen mussten (das erinnert mich an die amerikanische Filmkomödie „Bettgeflüster“ mit Doris Day und Rock Hudson). Unser Telefonapparat hatte eine Wählscheibe wie auf der rumänischen Briefmarke. 

 

Heute telefonieren wir mit dem Smartphone und unsere Enkel denken, das wäre schon immer so gewesen. Wie haben sich die Zeiten geändert!  Was jedoch bis heute geblieben ist, ist das Symbol für das Telefonieren. Sogar bei WhatsApp finde ich dieses Symbol mit der Hörmuschel und der Sprechmuschel, wenn ich telefonieren will. 

 

Auf der deutschen Sonderbriefmarke von 2001 ist ein Telefonhörer mit einer besonderen Telefonnummer abgebildet. Aus der Hörmuschel kommt die kostenfreie „Nummer gegen Kummer“, einem Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche. Wer Probleme hat und Hilfe sucht, kann dort anonym anrufen. Kinder und Jugendliche bekommen dort Rat und Hilfe. Inzwischen gibt es auch für Eltern ein Sorgentelefon unter der Rufnummer 0800 - 111 0 550. 

 

Schon sehr lange gibt es eine Art Sorgentelefon, das Gott eingeführt hat. Es ist das Gebet. Im Psalm 50 bittet Gott: „Rufe mich an in der Not. Ich will dir helfen.“ Gott ist ein geduldiger Zuhörer und er ist sehr kompetent. Mit ihm können wir über alles reden und wir bekommen Hilfe. Gottes Hilfe kommt zwar nicht immer so, wie wir sie erbitten oder erwarten. Und manchmal kommt sie etwas später, als wir es wünschen. Aber sie kommt immer rechtzeitig. Unzählige Menschen haben diese wertvolle Erfahrung machen dürfen.

 

Auch Jesus Christus hat seine Zuhörer aufgefordert, mit ihren Lasten zu ihm zu kommen (Matthäus-Evangelium 11, 28): „Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich werde euch Ruhe geben.“ Das ist sein Angebot. Gestern, heute, morgen.

 

Jesus Christus ist wie eine Hotline zu Gott. Er ist mein „Sorgentelefon“. Sein Ohr ist rund um die Uhr für mich offen. Ihn im Gebet anrufen kostet nichts, außer ihm zu vertrauen. Dazu muss ich natürlich bereit sein. Aber das ist bei den weltlichen Sorgentelefonen genauso. Ich vertraue mich einem Gesprächspartner an, den ich nicht kenne, aber von dem ich Rat und Hilfe bekomme.

 

Eines gibt es bei Gott natürlich nicht: Anonymität. Denn Gott kennt mich. Er weiß, wer ich bin und er sieht mein Herz. Er wünscht sich, dass ich mit ihm rede wie mit einem Vater, oder wie mit einem guten Freund. Auch wenn ich keine Probleme habe, hat er ein offenes Ohr für mich. 

 

Wenn Sie nicht wissen, was Sie beten könnten, dann surfen Sie doch einfach durch die Psalmen. Die Psalmen sind eine Schatzkammer für Beter.

 

Danke, dass Sie mir zugehört haben. Ich lade Sie herzlich ein zur nächsten Andacht mit Briefmarken am 15.Juni. Der Psalm 23 wird das Thema sein. Bis dahin wünsche ich Ihnen Gottes Segen und Bewahrung an Geist, Seele und Leib.

Druckversion | Sitemap
© 2023 Hans-Peter Nann