15.März 2023 Ein Herz für Kinder

 

Einige Eltern brachten ihre kleinen Kinder zu Jesus, damit er ihnen die Hände auflegte. Die Jünger sahen das, fuhren sie an und wollten sie wegschicken. Doch Jesus rief die Kinder zu sich und sagte: »Lasst die Kinder zu mir kommen und haltet sie nicht zurück, denn Menschen wie ihnen gehört Gottes Reich. Ich versichere euch: Wer sich Gottes Reich nicht wie ein Kind schenken lässt, der wird ganz sicher nicht hineinkommen.« Lukas-Evangelium 18, 15 - 17

Liebe Leser,

 

welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Kindheit? Waren es glückliche Tage? Oder mussten Sie viel leiden? Leiden unter Krankheiten, leiden unter anderen Menschen? Die Jünger in dieser Geschichte scheinen kein Herz für Kinder zu haben. Sie sind ziemlich verärgert, dass Mütter mit ihren Kindern zu Jesus wollen. Das geht nicht! Die Jünger verpacken Jesus in einer „heiligen Schutzatmosphäre“. Für Kinder ist da kein Platz!

 

Wie reagiert Jesus? Er ruft die Kinder zu sich und segnet sie. Er stellt sie unter seinen besonderen Schutz. Er nimmt sie in seine liebevolle Gegenwart. Er nimmt sie in seine Arme wie eine Mutter, wie ein Vater (Markus-Evangelium 10, 16).

 

Die Jünger waren damals entrüstet über die Frauen, die ihre Kinder brachten. Wir Christen freuen uns über Kinder in unseren Gemeinden. Kinder gehören bei uns dazu.

 

Entrüstet bin ich heute über jene Erwachsenen, die wissentlich und willentlich Kinder ins Unglück stürzen. Ich denke an die vielen Kinder, die durch den Ukraine-Krieg traumatisiert sind. Kinder, denen ihre Kindheit von einem Tag auf den anderen gestohlen wurde. Kinder, die psychologische Hilfe brauchen, um wieder einigermaßen stabil zu werden. Ich werde wütend wenn ich an die vielen Kinder denke, die ihren Vater oder die Mutter in diesem schrecklichen Krieg verloren haben.

 

Ich bin auch wütend, wenn ich von sexuellem Missbrauch höre. Wenn sich sogar Christen an Kindern vergreifen. Eine unbeschreibliche Schande! Welche große Sünde!

Jesus hat ein Herz für Kinder. Deshalb fordert er seine Jünger auf, gerade diese Kleinsten und Schwächsten in der Gesellschaft als Vorbilder für den Glauben an Gott zu nehmen. Was heißt das für mich?

 

1. Kinder vertrauen ihren Eltern. Sie kennen kein Misstrauen. So will auch ich meinem Vater im Himmel vertrauen. Jesus lehrt uns beten: Unser Vater im Himmel… - Ich darf zu dem heiligen und allmächtigen Gott „Vater!“ sagen. Ich darf bitten wie ein Kind. Ich darf mich von ihm segnen lassen wie damals die Kinder von Jesus Christus gesegnet wurden.

 

2. Kinder wollen Zeit mit ihren Müttern und Vätern verbringen. Sie wollen mit ihnen spielen. Sie wollen sie teilhaben lassen an ihren alltäglichen Erlebnissen. Das will ich auch: Zeit mit Gott verbringen. Im Gebet, im Lesen der Bibel, in der Gemeinschaft mit anderen Christen. Es ist immer eine wertvolle Zeit, die wir mit Gott verbringen, nie eine vergeudete Zeit!

 

3. Kinder wollen lernen. Sie sind neugierig und haben jeden Tag neue Fragen. Das will ich auch: neugierig sein auf das, was Gott noch vor hat mit meinem Leben. Wer zum Beispiel die Lebensgeschichten von Abraham, David oder Paulus liest, der sieht, wie spannend das Leben mit Gott ist. Ich will mich wie diese Glaubensvorbilder von Gott durch mein Leben leiten lassen.

 

Jesus sagt (Matthäus-Evangelium 11, 29): Lernt von mir! Auch in diesem Bericht von der Kindersegnung schenkt er mir wieder einen neuen Blick auf meinen Glauben und auf den Umgang mit den Kindern, die mir anvertraut sind. Jesus hat ein Herz für Kinder. Schützen und bewahren wir sie aus Liebe zu ihnen, ihren Familien und aus Liebe zu Gott.

 

Danke, dass Sie mir zugehört haben. Gott segne Sie an Geist, Seele und Leib.  Ich lade Sie herzlich ein zur nächsten Kurz-Predigt am 1. April. Bis dahin: Seien Sie der Liebe Gottes anbefohlen.

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